Auch wenn wir während unseres Tagesausflugs nach Vik/Myrdal nicht allzu viel erlebt haben, so muss dies trotzdem erwähnt werden. Hier haben wir neben mit Neuschnee bedeckten Berggipfeln die krassesten Wellen Islands erlebt. Schon wenn man am tiefschwarzen Strand Reynisfjara ankommt, stößt man als erstes auf Warnhinweise mit einem Totenkreuz und eindringlichen Hinweisen wie “Watch out for big dangerous waves!” oder “Watch your children!”. Diese wurden erst in den letzten Jahren aufgestellt, nachdem dort nicht nur einmal Touristen von unerwartet riesigen Wellen erfasst wurden und in den schlimmsten Fällen auch starben. Dieses schreckliche Schicksal glaubten wir sofort, als wir die dröhnenden Wellen mit eigenen Augen sahen. Vom Parkplatz erscheint das Meer mit den Atlantikwellen noch so, wie man es eben vom Ozean gewohnt ist. Doch urplötzlich sammeln sich dann unfassbare Wassermassen und türmen sich in der Brandung zu riesigen Wellen auf, die rasant und sehr weit auf den Strand rollen. Obwohl wir sehr vorsichtig waren, mussten wir mehrfach flitzten, um zumindest keine nassen Füße zu bekommen. Schrecklich imposant!
Neben diesem gefährlichen Schauspiel, was sich aber mit angemessener Vorsicht aus sicherer Entfernung gut bestaunen ließ, waren auch die großen Basaltfelsen direkt an dieser Brandung wunderschön. Wie lange schmale Stufen aus dem schwarzen Strand emporwachsend umrahmten sie wie erkletterbare Orgelpfeifen eine große Höhle.
Bei 20 Grad und Sonnenschein wären wir gern zum anderen Ende der Sandbank Reynisfjara spaziert, aber der eisige Wind hielt uns davon ab und wir fuhren eben auf die andere Halbinsel. Oben angekommen pustete uns der Wind fast von den Klippen, so dass wir nach einem kurzen Rundgang und rascher Fotosession schnell wieder ins Auto mit der traumhaften Sitzheizung stiegen. Meinen tiefsten Dank an dieser Stelle an Bob Ballard von General Motors, der diese 1960 erfunden hat 😁.