Zuallererst hatten wir mal wieder Lust auf eine kleine, aber feine kurze(!) Wanderung. Bei ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit und 27 Grad im Schatten, wollten wir es langsam angehen. Die Wasserfälle des Langevin sollten es sein. Nach einer zügigen Fahrt führte uns eine wie gewohnt sehr kurvige Straße am Fluss … entlang hinauf ins vertraut satte Grün. Zweimal mussten wir noch über eine einspurige, halbwegs vertrauenserweckende Brücke fahren und schon waren wir da. In einem kleinen beschaulichen Dörfchen parkten wir unseren zuverlässigen kleinen Polo und los ging’s, natürlich bergauf. Tatsächlich immer der Straße entlang und so steil bergauf, dass wir uns schon manches Mal vornüberbeugen wollten, um nicht nach hinten zu kippen. Schlurfig stöhnten sich die Kinder voran, ruhten sich am Straßenrand vor einem mit allerhand Beigaben bestücktem Marienaltar aus (Bei den Kurven mit diesem Gefälle hatten Autofahrer den göttlichen Beistand laut der Einwohner scheinbar mehr als nötig). Und dann waren wir, schwups, schon nach 30 Minuten unerwartet am höchsten Punkt der Serpentinen.
Von nun an führte eine entspannte, recht wenig befahrene schmale Straße zwischen sehr hohen grünen Berghängen und Obstplantagen ( Banane, Papaya und Ananas) bergab, bergauf, bergab, bergauf, zack, um die nächste scharfe Kurve und voila, schon ( nach 2,5 Stunden) waren wir am Wasserfall. Dieser war tatsächlich sehr schön und es floss sogar ganz viel Wasser 😉, quasi aus allen Richtungen. Leider hatten wir keine Badesachen mit, denn plantschen im kalten Flusswasser war hier sogar in kleineren Gumpen möglich. Na dann müssen wir auf jeden Fall nochmal kommen und die Temperatur testen! Dann aber mit dem Polo und dem Marienaltar sei dank, göttlichem Beistand. Leider hatten wir (mal wieder) die Strecke unterschätzt und haben den ebenso langen Rückweg, die werden ja dann leider nicht auf einmal kürzer, nur dank einer mehr als ausreichenden Bananenspende eines wirklich sehr lieben und entspannten jungen Bauern überlebt. Unterwegs haben wir dann noch 2 Tenreks entdeckt.
Dies ist eine sehr entzückende Igelart, die auf Réunion (und Madagaskar) heimisch ist. Dieser Igel hat gar keine Stacheln, gleicht eher einer etwas zu dick und zu groß geratenen Spitzmaus. Er ist auf Grund mangelnder Fressfeinde recht entspannt, tappst so schnuppernd durchs Gras und sieht wirklich niedlich aus. Fazit: Fritzi möchte jetzt lieber einen Tenrek statt eines Hundes 😂.
Selbstverständlich fuhren wir 2 Tage später mit unseren Badesachen todesmutig am Marienaltar vorbei, zwinkerten diesem dankbar zu und tuckelten nun gemütlich zum Parkplatz. Von da aus ging es nur eine kurze Kletterpartie hinab zum Flussbett und wir waren da, an verschiedensten Badebecken des Grand Galet samt sprudelndem Wasserfalls. Wer ist mutig und traut sich zuerst? Dieses Mal war es Marcus, der neugierig war, was da wohl in den Tiefen des Flusses für monströse Fische lauern mögen. Er stürzte sich Zähne klappernd in das mehr als kalte Wasser, brrrrrr…Fritzi und Pine dann kreischend hinterher und ich? Ich brauchte ca. 5 Minuten für den rechten kleinen Zeh, dann den großen, dann gaaaanz langsam den Fuß …. u.s.w. . Als ich es endlich geschafft hatte, liefen die anderen drei schon fast blau an;) Nee, nicht wirklich. Für mich reichte es nur, um ein kurzes Familienfoto Unterwasser zu schießen. Während die anderen Wasserratten allerdings energiegeladen ordentlich dabei untertauchten, reichte mir die Nasenspitze…sorry 🥶 Ach so, der monströse Fisch war übrigens nur ein sehr großer aalähnlicher alter Stock 😂
Im Anschluss kauften wir für unser nächstes Frühstück noch extrem günstig frische Passionsfrüchte bei dem wirklich lieben Bauern des Vortages und kosteten sein selbst gemachtes Mango-Passionsfrucht- und Kokossorbet. Köstlich und absolut zu empfehlen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ 🤤!
Es ist immer wieder ein Erlebnis eure Beiträge zu lesen. Man hat immer das Gefühl direkt dabei zu sein. Ich warte schon immer auf den folgenden Reisebericht und natürlich die dazugehörigen Bilder und Videos. Lasst uns weiterhin an eurem 1. Reiseabschnitt so bildhaft teilnehmen.👍😊
Hallo Sandra, du bist eine tolle Erzählerin und die Bilder werden sicher mal ein “Bildband”.
Liebe Grüße von der anderen Hälfte der 🌏