Islands größter “Wald” und ein Tag im Schnee
Islands größter “Wald” und ein Tag im Schnee

Islands größter “Wald” und ein Tag im Schnee

Angetrieben von der Erinnerung an die “Lämmerei” ging es schon am folgenden Tag auf der Suche nach neuen unerwarteten Abenteuern los, einfach mal Richtung Nordosten nach Egilsstaðir. Dort befindet sich nicht nur Islands größter Wald, sondern der Legende nach trieb im angrenzenden See Lagarfljót der Lagarfljótwurm, als Seeungeheuer sein Unwesen.
Auf dem Hinweg fuhren wir über den Pass und mussten schon nach 10 Minuten anhalten, einerseits um den Blick zu genießen und andererseits, damit unsere Kinder im Schnee stapfen und Eiszapfen bestaunen konnten. Das haben wir ja nicht mehr so oft im hohen Norden Deutschlands und umso mehr genossen wir es allesamt. Nach 10 Minuten und kurz vorm Erfrieren setzten wir dann bibbernd unsere Fahrt fort und erreichten bereits nach 1 Stunde das Ziel: Islands größten Wald. Mh… vielleicht wirkt dieser Mischwald einfach nur so klein, weil jetzt gerade erst alles anfängt zu sprießen und er somit bisher noch recht überschaubar wirkt? Naja, 6 Hektar sind auch einfach nicht sehr viel…

Dass wir den Tag nicht im Wald verbringen würden war uns schon klar, nur so ein schnelles Ende des Ausflugs war uns dann doch zu eilig. Wir fuhren spontan auf die andere Seite des Sees zum Wasserfall und entdeckten hier zwar kein Seeungeheuer, aber ein richtiges Wandergebiet mit Schautafeln, Pfad und fantastischem Ausblick. Etwas mühsam ging es steil bergauf, aber es lohnte sich. Vorbei an kleineren Wasserfällen in tiefen Schluchten und den hier oft typischen Felsformationen des Basaltgesteins, trödelten wir voran, immer dem großen vereisten Wasserfall entgegen. Inmitten von Eiszapfen stürzte der Fluss einen Felsen steil hinab, an dem mehrere Vulkanausbrüche auch für den Laien nachvollziehbare, geologische Spuren hinterlassen hatten. Das Gestein war mit roten Bändern durchzogen, die bei einem erneuten Vulkanausbruch durch chemische Reaktionen des (alten) abgekühlten Lavagesteins mit neuer heißer Lava entstanden. Das sah mit der Sonne, dem gefrorenen Eis, riesigen Eiszapfen und dem blauen Himmel schon sehr besonders aus.

Etwas später, nachdem wir uns in einem American Diner der 50iger mit etwas Pommes, Eis und Kaffee gestärkt hatten fuhren wir diesmal an der Seeseite zurück, wieder Fjörd um Fjörd um…Dabei fiel uns neben der Straße ein ebenfalls gefrorener Wasserfall versteckt in einer angrenzenden Schlucht auf. Nachdem wir uns von dem zufällig seinen Kinderwagen vorbeischiebenden Bauern die Erlabunis geholt hatten, kletterten wir über Stock und Stein den Hügel bis zum vereisten Fels hinauf. Schon wieder schön, ich kanns nicht anders sagen! So lieben wir das Reisen: neugierig rumfahren, etwas Besonderes oder Neues sehen, anhalten und entdecken, am liebsten indem wir wandern oder ein wenig abenteuerlich klettern müssen. Wenn wir dann noch in Kontakt mit Einheimischen kommen…perfekt 😁.

2 Kommentare

  1. Kerstin

    Wieder sooo tolle Bilder 😇, unsere Nachbarn haben jetzt übrigens eine Fähre gebucht, mit Zwischenstopp auf den Faröer Inseln. Ihr seid da nicht ganz unbeteiligt, mit Euern Berichten und Bildern.
    Instagram lässt leider kein „Luschern“ mehr für mich zu ☹️.
    Genießt die letzten Tage, bis bald 👋

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