Test 3, falscher Alarm und gaaaanz viel Blut 💉… nee, nee nur ein ganz klein wenig 🙈
Test 3, falscher Alarm und gaaaanz viel Blut 💉… nee, nee nur ein ganz klein wenig 🙈

Test 3, falscher Alarm und gaaaanz viel Blut 💉… nee, nee nur ein ganz klein wenig 🙈

Am voraussichtlich letzten Tag erreichten wir zum vereinbarten Zeitpunkt die Teststation in Reykjavík. Man muss schon sagen es war super organisiert. Bereits bei der Einreise hatten wir einen Barcode erhalten. Dieser wurde eingescannt, aufs Röhrchen geklebt und schon ging es für uns weiter zur Teststation. Hier wurde uns Ruckzuck die Probe, leider schon wieder in Rachen und Nase abgenommen. Nach nur 10 Minuten standen wir wieder am Auto und freuten uns schon auf das Ende der Quarantäne. Das menschliche PCR-Fließband eben. Allerdings möchte ich da nicht unbedingt als Student mein Zubrot verdienen. Wenn man sich das Mal genauer überlegt: 3 Tests in max. 5 Minuten = 36 Test pro Stunde. Nach nur 6 Stunden hat man dann quasi 216 Menschen Speichel aus dem Rachen und Schleim aus der Nase gekratzt. Da bleiben Albträume sicher nicht aus 😱. Wie gut für uns, dass andere das weniger problematisch finden 👏 .

Für den Rückweg hatten wir einen kurzen “geheimen” Stopp am Supermarkt eingeplant, da unsere Vorräte schon deutlich geschrumpft waren. Aus Sorge, dass aus irgendwelchen merkwürdigen Gründen unsere Quarantäne doch verlängert würde, mussten wir diese zwingend auffüllen. Wer ernährt sich denn gern wochenlang von den vertrockneten Heidelbeeren des letzten Jahres, die hinterm Haus auf den Hügeln wachsen? Also fuhren wir schnell beim Kronan ran. Ich kaufte eben noch ein recht kleines und leichtes Schwarzbrot für 6€ in der Bakarí, während der Rest der Familie im Supermarkt verschwand. Bis auf Pauline, sie wollte das gute LTE-Netz nutzen. Wir dachten mit dieser Aufteilung Zeit zu sparen, um unsere Geheimmission quasi zügiger über die Bühne zu bringen. Macht der Gewohnheit hatte Marcus jedoch das Auto abgeschlossen. Als Pauline mir netterweise die Tür öffnete, durchbrach ein lautes “Niet…Niet…Niet…Niet” die Stille vor dem Supermarkt. Leider wurde unser Diebstahlalarm ganz schnell zu einem panikauslösenden “NietNietNietNIETNIETNIET–UIUIUIUIUIUIUI….”, was über den ganzen Parkplatz tönte. Pauline rutschte in ihrem Sitz ganz schnell tiefer , während ich zum Kronan flitzte und Marcus suchte. Um nicht durch lautstarkes Gebrüll zusätzlich aufzufallen, gab ich ihm stark mit meinen Händeln wedelnd scheinbar missverständliche Signale. Gemütlich schlenderte er auf mich zu. Erst als er kurz vor mir stand, sah er wohl die Panik in meinen Augen und dann war es klar: Die Sirene auf dem Parkplatz ließ gerade unsere geheime Mission auffliegen. Schnell sprintete er los, doch leider durch den Eingang. Und schon ging der nächste Alarm los 😳. Oh je, das war das Ende unseres Unterfangens! Irritierte Blicke verfolgten uns nun von der tönenden Eingangstür des Supermarktes bis zum noch lauter plärrenden Auto direkt davor. Ich musste nur noch lachen und suchte unsere Tochter, die. blamiert bis auf die Knochen, schon gänzlich unter den Sitz gekrochen war. Doch noch ehe Marcus den Autoschlüssel zückte, verstummten sämtliche Alarmanlagen und nach nur ein paar Sekündchen kehrte wieder absolute Stille ein und jeder der kaum vorhandenen Isländer wendete sich ab und ging wieder gaaaanz ruhig seiner Wege. Schlussendlich fuhren wir mit 2 vollen Einkaufstüten zurück. Was für eine Jagd! 😂

5 Stunden später erhielten wir dann nacheinander per SMS die gute Nachricht: You have not been diagnosed with COVID-19. Please help us trace COVID-19 by downloading the app at https://covid.is/app

Naja, nur fast alle. Pauline erhielt einen Anruf. Die Dame am anderen Ende der Leitung erklärte uns sehr freundlich, dass Paulines Test inconclusive , also ergebnislos sei. Sie begründete es damit, dass Pauline möglicherweise bereits Corona hatte, dies jedoch am Abklingen sei oder die Viruserkrankung eventuell gerade erst am Anfang stünde. What??? Für ein exaktes Ergebnis müsse sie daher am folgenden Tag 9:30 Uhr für einen 4. Test samt Blutabnahme ins Klinikum Reykjavik kommen. Natürlich waren wir alle irritiert und panisch, vor allem Pauline. Sie war nicht nur besorgt sich angesteckt zu haben, sondern auch wegen der Blutabnahme. Sie gehört zu den Menschen, die das überhaupt nicht vertragen und eventuell dabei ohnmächtig werden. Neben COVID oder einer Verlängerung unserer Reise ist das aktuell tatsächlich ihr größter Albtraum. Und nun das, gleich 2 von 3 Schreckensszenarien an einem Tag! Wir haben dann erstmal einen Schnelltest mit ihr gemacht, eher um uns alle zu beruhigen. Der war eindeutig negativ. Nach ein wenig Recherche im Internet, dank diverser Stromreste des Tages, schien es uns jedoch nahezu unmöglich, dass sie sich angesteckt hatte. Dies hätte auf dem Flug passiert sein müssen und da war es dank FFP2- Maske ja recht unwahrscheinlich. Wir hofften einfach das Beste, freuten uns nun doch über den chaotischen aber gelungenen Einkauf und sehnten den nächsten Tag herbei.

Nach einer ruhigeren Nacht als erwartet erschienen wir pünktlich in der Klinik. Dort wurden Pauline und ich sicherheitshalber in ein kleines Behandlungszimmer mit Außentür gebeten, damit sie das Virus nicht noch durchs Gebäude trägt. Pauline versuchte sich noch zu entspannen und als ihr die Krankenschwester das Blut abnahm, war sie sehr tapfer. Leider hatte die Krankenschwester aber die falsche (?) Vene gewählt und das gesamte Prozedere missglückte. Die Kanüle rutschte raus, das kleine Schläuchen ebenso und dann fiel alles so unglücklich, dass die Probe wohl als verunreinigt galt. Als sie Pauline sagte, dass alles wiederholt werden müsse, war das zu viel. Pauline sah nur ihren nunmehr mit Blutspritzern besprenkelten Arm und wurde leichenblass. Ich hätte die Dame am liebsten weggeschubst und wäre mit meinem Kind geflohen. Aber es half ja nichts, allerdings konnte ich eine kleine Erholungspause für alle Beteiligten rausschlagen und so konnten wir erstmal durchatmen. Beim 2. Versuch klappte auch alles sofort und sogar den erneuten fiesen Rachen- und auch Nasentest ließ Pauline tapfer über sich ergehen. Kaum draußen an der frischen Luft wurde sie doch noch fast ohnmächtig. Marcus und ich hieften sie erstmal auf die Rückbank, fuhren zum nächsten Supermarkt und versorgten Pauline mit einer Schoko- Zimtschnecke. Nach 5 Minuten hatte sie wieder rosige Wangen 😅. Zum Glück bleiben für uns selbst die Großen ja auch immer unsere Kleinen 🥰.

Nach dieser Tortur freuten wir uns daher umso mehr, als wir während unserer Wanderung rund um Þingvellir (Thingvellir) endlich das negative Testergebnis erhielten. Wieso der andere Test so unklar war? Das wüssten sie nicht, war wohl leider ein Testfehler. Wie sehr Pauline darüber fluchte, kann man sich wohl denken…

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