Piton Textor – unsere Wanderung durch den “Regenwald”
Piton Textor – unsere Wanderung durch den “Regenwald”

Piton Textor – unsere Wanderung durch den “Regenwald”

Die typische Wanderkarte, die man hier schon mal in der Unterkunft zum Studieren möglicher Inselhighlights vorfindet, versprach eine 5-stündige Wanderung mittleren Schwierigkeitsgrades. Laut Google-Rezensionen erwartete uns eine wunderschöne Tour mit hervorragender Panoramasicht. Dauer und Niveau fanden wir für uns vollkommen akzeptabel, das Wetter sah topp aus, also machten wir uns mit dem Auto auf den Weg, immer bergauf. Wer kennt das: 3 Erwachsene und ein Kind in einem kleinen Auto, 75 Ps bei 9-13% tiger Steigerung und mit wiedermal engen unübersichtlichen Kurven? Es dauerte sehr sehr lange, auch für die vielen Autos, die hinter uns schon eine immer länger werdende Schlange bildeten 😉 Nur mit Mühe überholten wir einen E-Biker… egal, wir kamen nach einem kurzen Stopp heil an und fühlten uns mit relativ festem Schuhwerk, dünnen Pullis , Sonnencreme und ausreichend Proviant bestens vorbereitet.

Doch was war das? Als wir endlich den richtigen Pfad entdeckt hatten, zog eine dicke Wolke den Hang hinauf und begleitete uns mit kleineren Verschnaufpausen beinahe ganze 6 Stunden. Anfangs noch motiviert machten wir so unsere Scherze darüber und waren eher entspannt, weil ja das, was wir sehen konnten recht hübsch war, grüne Bäume langsam im nebelgrau verschwindend. Wir freuten uns über hier und da anstrengende z.T. befestigte Pfade, die sich durch dichtes Grün bergauf und bergab schlängelten, waren dankbar für jeden kleinen Sonnenstrahl und redeten uns ein, die tollste Sicht überhaupt zu genießen, wenn wir erstmal oben angekommen wären. Nur leider gab es dieses “oben” mehrfach oder für Pessimisten eben gar nicht. Wir wanderten Stunden bergauf, bergab, bergauf… doch leider wurde es hinter jeder Kurve nicht wirklich besser. Tatsächlich mussten wir uns auch matschige Wege, vorbei an panisch flüchtenden Kröten, hinunterhangeln und für Kinderfüße riesige “Stufen” hinaufkraxeln. Mittleres Niveau?

Wir hingen immer mitten drin, in einer dicken fetten grauen Wolke. Nachdem wir unser Schicksal akzeptierten, konnten wir uns auch wieder mehr auf die grüne Schönheit direkt vor unserer Nase konzentrieren, weiter konnten wir ja sowieso nicht gucken und wie ja schon erwähnt, der Weg ist hier das Ziel 😉 . Urwaldähnliche Pflanzen, blühende Palmen und Blumen, einen fantastischen Regenbogen und sogar Kühe gab es hier auch, in 2000 Meter Höhe und alles um uns herum war einfach still, wirklich still. Diese absolute Ruhe faszinierte uns und wir genossen es einfach nur. Hin und wieder hörten wir nur das etwas weiter entfernte Schnattern unserer Kinder. Verstummte es, war es für uns nur das Signal mal eben wieder zu warten, bis sie aufschließen konnten. Pauline hat Fritzi stundenlang Geschichten erzählt und beide haben scheinbar ihre Rollen auch sehr genossen, Pauline als Geschichtenerzählerin und Fritzi als begeisterte Zuhörerin. Unsere Mädels waren wirklich enorm tapfer, ohne Nörgeln und Gezeter haben sie bis zum Ende, trotz später sogar noch einsetzenden Regens, durchgehalten. Diese Harmonie war traumhaft!

Als wir nach 6 Stunden kurz vor dem Sonnenuntergang völlig durchnässt und erschöpft, aber glücklich wieder am Auto ankamen trauten wir unseren Augen kaum: Die Wolkendecke löste sich auf und wir wurden mit einem fantastischem Blick auf die umliegenden Berge des Vulkans belohnt, unglaublich. Wir waren nahezu die letzten dort oben und fühlten uns fantastisch. Dafür hatte sich alles gelohnt, wenn wir uns auch von der Natur ein wenig an der Nase herumgeführt fühlten 😉

Nun könnt ihr als Google-Rezension lesen: Auch im Nebel und mit älteren Kindern machbare Wanderung und bei wolkenlosem Himmel fantastische Sicht. Ansonsten lohnt es sich, bis zum Sonnenuntergang zu warten und über den Wolken zu stehen. Herrlich!

2 Kommentare

  1. Oma

    Hallo ihr Weltenbummler 😜! Bisher sind das sehr schöne Bilder und interessante Berichte. Es ist sehr bildhaft beschrieben und man bekommt beim Lesen Lust auf mehr bzw. sich diese Region selbst anzuschauen . Ich wünsche euch noch viele tolle und spannende Erlebnisse. Seid ganz lieb gegrüßt und gedrückt von Oma bzw. Ma bzw. Schwiema🤗😘👩🏻‍🦳

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