Tamarindo und Samara – der Kreis schließt sich
Tamarindo und Samara – der Kreis schließt sich

Tamarindo und Samara – der Kreis schließt sich

Unsere Reise durch Costa Rica sollte dort enden, wo wir sie begonnen hatten: auf der Halbinsel Nicoya. Nachdem AirFrance unseren Rückflug auf Grund mangelnder Auslastung durch steigende Covid19-Fallzahlen ein paar Tage zuvor annulliert hatte, blieben uns noch 7 Tage Sommer, Strand und vor allem nahezu Maskenfreiheit, was wir die letzten 5 Monate sehr zu schätzen gelernt hatten. Den Nachrichten aus Deutschland zufolge, würde uns nicht nur die Quarantäne erwarten, sondern mitten rein in die nächste Welle fliegend, auch ein harter Lockdown. Bisher konnten wir uns als Familie unterwegs ziemlich frei bewegen. Masken hatten wir immer nur dort auf, wo auch andere Touristen oder Einheimische waren bzw. in geschlossenen Räumen und während der seltenen Hotelbesuche. Meistens waren wir ja in der Natur unterwegs, unter uns, sowohl in den Unterkünften, während diverser Touren oder eben in unserem Auto. Bevor dies alles vorerst ein Ende haben sollte, träumten wir von den letzten entspannten Tagen am Meer und vor allem von Sonnenschein. Tja, und dann kam Tamarindo. Es hörte sich alles so gut an, eben urlaubsparadiesisch. Doch der Ort entpuppte sich leider schon nach dem Ortseingangsschild als höchst touristisch, als Ballermann der Amerikaner. Klar, die Lage war recht hübsch und tagsüber wirkte es hier recht entspannt. Doch bei näherem Hinschauen sah man eigentlich nur überteuerte Nobelrestaurants mit überdimensional überteuertem Amifood, Surferläden und Boutiquen unter amerikanischer Leitung und wahnsinnig viele Partytouristen von jung bis alt. Und das alles in Massen. Wir waren überrascht, denn wo war Costa Rica? Hatten wir irgendeine Grenze verpasst? Ach ja, hier gab es auch scheinbar kein Corona. Dicht an dicht drängelten sich hier die Menschen ohne Masken zum Strand oder in die kleinen Souvenirläden und schauten uns manchmal schon mitleidig an, so ungefähr : Echt jetzt? Maske? Das war uns zu viel und trotz der passablen Unterkunft zum Glück am Ortsrand, sehnten wir uns nach Ruhe, Natur und vor allem wenig Menschen, die möglicherweise noch unseren Rückflug gefährdeten.

So fuhren wir am nächsten Morgen nach 2 Stunden Homeschooling und einem Sprung in den Pool zum Playa Avellana. Dafür musste man “nur” wieder einmal einen Privatstrand/Golfplatz weiträumig umfahren 😕. Aber es lohnte sich: Hier fanden wir unser entspanntes Pura Vida-Costa Rica wieder. Weiter weißer Strand, wenige, aber sehr entspannt wirkende Menschen und tolles Wasser. Hier ließen wir die Seele baumeln und verabschiedeten uns so gaaaaanz langsam und in ersten kleinen Stückchen von diesem schönen Land….

“Wie viel Tage sind es noch Pauline?” Diese Frage konnte unsere große Tochter stets wie aus der Pistole geschossen beantworten. “Drei!”, “Zwei!” und “Eins” …während unsere Kinder sich schon auf ihre Freunde in Deutschland freuten und es kaum erwarten konnten, sahen wir unserem Zwischenstopp in der Heimat auf Grund täglicher Ministerkonferenzen und Beschlüsse immer zweifelhafter entgegen. Um so mehr genossen wir dann noch unsere letzten 3 Tage in Samara. Einem wirklich gemütlichen kleinem Örtchen auf Nicoya. Klar gab es hier auch so einige Touristen, aber im Gegensatz zu Tamarindo war es sehr entspannt. Wir wohnten im Vergleich zu den umliegenden Hostels recht mondän in einer Villa am Strand, wo wir viel Platz in einer Wohnung hatten, die vor 10 Jahren sicherlich mal der Beschreibung “Luxury Condo” auf AirBnb recht nahe kam. Vor 10 Jahren wie gesagt…😉. Das war uns aber eigentlich total egal. Wir konnten gar nicht genug vom Strand, den Palmen, dem Tico-Essen und vor allem den Brüllaffen bekommen, die uns nun endlich wieder morgendlich weckten. Es war ein wenig so, als müssten wir nochmals alles aufsaugen, einen Erinnerungsschatz anhäufen der aus dem Geschmack, den Gerüchen und dem Sound Costa Ricas bestand. Hach, ich bin schon sehr wehmütig…

2 Kommentare

  1. Daniela Wittig

    Danke an euch alle Vier, dass ihr mich/uns an eurem erlebnisreichen und traumhaften Teilabschnitt eurer Weltreise, so bildhaft und wunderschön beschrieben, teilhaben lasst.
    Diese Erinnerungen werden euch immer bleiben und, wie ich euch kenne, Antrieb für weitere so tolle Erlebnissreisen sein.

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