Teil 1: Let`s get the party started🥳- Weihnachten auf La Réunion
Teil 1: Let`s get the party started🥳- Weihnachten auf La Réunion

Teil 1: Let`s get the party started🥳- Weihnachten auf La Réunion

30 ° Celsius im Schatten, Palmen und eine äußerst hohe Luftfeuchtigkeit machen es uns als Hamburgern schon nicht ganz leicht, weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Die Réunioner geben sich jedoch die allergrößte Mühe ein wenig davon zu zaubern. Hier wird kitschig bunt in knalligen Farben geschmückt: die Straßenlaternen und Parks mit Lichterketten und weihnachtlichen Skulpturen, natürlich in schneeweiß. Normalerweise, also ohne Covid19- Beschränkungen, hätte sogar eine Weihnachtsparade stattgefunden. Hin und wieder hörten wir auch irritiert die typischen Weihnachslieder. „Let it snow…“ oder „Rudolph, the Red-nosed Rendeer …“ wirkte dabei schon sehr skurril🤭 Aber es half! Trotz fehlender Kälte, nervigen Nieselregens oder morgentlichen Raureifs und Autoscheiben-Kratzens kamen wir gaaaanz langsam in Weihnachtsstimmung. Am 2. Advent haben wir sogar bei der Affenhitze Plätzchen mit leicht improvisierten Zutaten gebacken🤤, Weihnachtssterne gebastelt (Fritzi) und pünktlich am 24.12.2020 den Plastik-Weihnachtsbaum à la Réunion geschmückt.

Nur eines fehlte noch: ein Teil der Geschenke und Geschenkpapier. Da wir auf auf Reisen sind, müssen wir ja stets darauf achten, dass unser Gepäck nicht überhand nimmt. Zudem ist es hier auf der Insel nicht so leicht, Sinnvolles, Brauchbares und gleichzeitig auch Transportierbares zu finden. Ein übergroßer Badeflamingo fiel also ebenso aus wie eine megagroße extrem überteuerte Lautsprecher-Box. Wir hatten da so ein paar Ideen und organisierten noch auf den letzten Drücker. Den Tag verbrachten wir dann bis zum späten Nachmittag mit einer kurzen Wanderung zum Bassin Boef in Bagatelle. Dort ließen sich die Kinder in kleinen natürlichen Badebassins von kleinen Fischen gratis ein wenig die Haut abknabbern 😝 und genossen die kleine Abkühlung. Auf dem Rückweg kauften wir noch schnell fürs Abendmahl ein paar leckere Samosas am Straßenrand und düsten schnell zurück.

Jetzt sollte die Bescherung sein. Es war schön dunkel und nunmehr 27°Celsius kühl. Leider hatte ich das Geschenkpapier vergessen. Kein Drama, ich habe schnell die Küchenrolle entführt, die Geschenke so gut es ging eingepackt (waren ja zum Glück sehr klein😜)und bunt bemalt. Es sah fast schön aus😂. Am Ende freuten sich die Kinder über erstaunlich „wenig“: Kopfhörer, Bastel- und Zeichenutensilien, etwas Schmuck und eine kleine Bootstour mit dem Visiobul. Dies ist ein recht modernes Boot mit Glasboden, um einmal vor Haien sicher die Unterwasserwelt hinter dem Riff zu entdecken. (Blogeintrag: Hohe Wellen, Delfine und gaaaanz viel Spaß). Sogar das Geschenkpapier begeisterte dank seiner Wiederverwendbarkeit in der Küche. Puh 😅…, wir haben wirklich tolle Kinder. Das war für diesen Abend nebst unserer Reise das schönste Geschenk!

Unser anschließendes Essen bestand also aus Samosas und einer gekauften Tiefkühltarte. Manchmal ist einfach auch einfach gut😆

Den Abschluss des Weihnachtsfestes bildet hier um 0:00 Uhr ein Feuerwerk. Bis dahin heißt es Feiern und zwar oft sehr laut und ausdauernd. Ein freundlicher Bewohner des Nachbarhauses fühlte sich auch berufen alle an seiner Partystimmung teilhaben zu lassen und spielte schon seit morgens 8:00 Uhr für das ganze Viertel überlaute Musik. Wir fanden das etwas schräg, aber gut. Andere Länder, andere Sitten…Wie auch immer, für uns hieß es wie zu Silvester wachbleiben und durchhalten. Fritzi und ich haben es trotz weiterhin dröhnender Bässe des Nachbarn nicht geschafft. Wir wurden aber pünktlich um 23:50 Uhr von unseren zwei Nachteulen geweckt und quälten uns aus den Betten. So eine besondere Tradition wollten wir ja schon miterlebt haben. Zügig liefen wir auf den Hof, denn jetzt erwarteten wir auch ordentlich Knallerei und bunte Raketen mit allem Pipapo…Naja, es war dann doch etwas enttäuschend. Wir waren beinahe die einzigen Schaulustigen, die das private Feuerwerk der Anwohner genossen.Die meisten tanzten ausgelassen auf ihren Balkonen zu lautstarken Mayola- oder Séga-Klängen. Unser Nachbar war der ausdauerndste, bis zum nächsten Morgen 6:00 Uhr hielt er durch und startete direkt nach 2 Stunden Schlaf erneut. Gegen Nachmittag riefen unsere Vermieter dann jedoch bei der Polizei an. Aha, es gibt also auch hier klare Ruhezeiten.🥱

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