Nachdem wir ganze 5 Wochen die Pazifikküste Costa Ricas erkundet hatten, zog es uns nun in den Westen des Landes auf die karibische Seite und hier bis an den beinahe südlichsten Punkt kurz vor der Grenze Panamas, nach Punta Uva. Hier hatten wir für die nächsten sieben Nächte einen Bungalow in direkter Nähe zum Wasser gemietet und wollten in der Hängematte auf der Terrasse mit Außen/Gartenküche so richtig die Seele baumeln lassen. Zwar ist die Hütte wesentlich kleiner und weniger komfortabel als auf Airbnb beworben, dennoch passt es irgendwie ganz gut. Vor der Gartentüre fallen wir quasi nach 10 Metern Sandweg unter herrlichen Palmen an den Strand und von dort aus seit heute auch ins türkisfarbene Meer. Bis gestern Nachmittag war das Meer tatsächlich nicht ganz so ruhig, d.h. wir konnten zwar abends mit Meeresrauschen einschlafen, aber nicht wirklich baden gehen. Was haben wir stattdessen gemacht? Marcus musste sich auf Grund einer Entzündung im Kiefer einen Zahn ziehen lassen und sollte sich langsam im Garten erholen, umgeben von Leguanen, Tukanen und Howler-Monkeys. Also, business as usual 😝. Der Arme hatte 72 wirklich harte Stunden …🥺
Wir 4 Mädels haben uns dann, sobald wir ihn allein lassen konnten, 4 bunte Fahrräder/ olle Huddeln ausgeliehen und die Umgebung erkundet. Das war vielleicht ein Gaudi, allerdings nur Hügel abwärts, denn aufwärts ohne Gangschaltung war echt eine Herausforderung, ganz besonders bei 30 Grad im Schatten 🥵 Radwege gibt es natürlich nicht, also fuhren wir auf der Hauptstraße, wie auch die vielen anderen Touris und Einheimisches hier und hofften einfach, dass die Truckfahrer nicht aufs Handy schauen, sondern uns mit etwas Sicherheitsabstand überholen würden. Und ich muss sagen, unsere Touren der letzten 3 Tage liefen überaus entspannt. Nix ist passiert und auch wir haben uns an den sehr relaxten Fahrstil auf Costa Ricas Straßen gewöhnt: Helm? Sicherheitsabstand? Radwege? Licht? Pah, wo kommst du denn her? Aus Hamburg Eimsbüttel? Nix da, jibts hier allet nich… ist aber auch mal sehr schön 🤫 Stets und ständig hielten wir nach Faultieren Ausschau, da sie uns hier groß angekündigt wurden. Mit dem Blick stets nach oben eierten wir so mehr oder weniger fahrsicher über die Straßen bis Manzanillo. Aber nicht einmal im herrlichen Refugio Nacional Gandoca-Manzanillo entdeckten wir sie. Egal, es war trotzdem herrlich dort. Unser Po tat von diesen merkwürdigen Satteln schon sehr weh und über ein paar Schritte zu Fuß waren wir alle mehr als glücklich. Außerdem konnten wir an den geschützten leeren Stränden soooo schön relaxen.
Meine diesbezügliche Lehre, die ich aus diversen Unternehmungen unserer Reise ziehe, lautet: Suche nicht nach den Tieren, sie finden dich. Oder: Suche nicht mit den Augen, sondern den Ohren 😂 Hören sich beide an wie Kalendersprüche von Konfuzius, aber es stimmt: Gestern habe ich meine Suche nach Faultieren aufgegeben und siehe da, kaum komm ich aus dem Gartentor hängt 3 Meter über mir ein Faultier an der Stromleitung. Keine Ahnung, wie es so schnell dorthin gekommen ist, denn 5 Minuten zuvor war es definitiv noch nicht da. Dann gehe ich kurz mit den Mädels zum Strand und kaum komme ich zurück, möchte es fotografieren, ist es schon wieder verschwunden. Also langsam sind sie entgegen jeglicher Vorurteile nicht! Heute morgen gingen wir erneut zum Strand und schon wieder, auf der Palme vor unserer Tür genießt ein Ameisenbär (Tamandua) seine Morgenration Futter und schnüffelt sämtliche Blätter ab. Süß sind sie ja mit ihren langen Nasen… Kurz darauf, wir glaubten es kaum, raschelt es direkt neben unserer Dusche in den Blättern und siehe da: 2 Faultiere baumeln da direkt vor uns an den Palmenwedeln. Was für ein Bild!