Happy Birthday mien “lütten” Deern 🥳
Happy Birthday mien “lütten” Deern 🥳

Happy Birthday mien “lütten” Deern 🥳

17 Kerzen müssten es schon sein, wenn wir diese hier auf einer ordentlichen Geburtstagstorte anzünden könnten. Leider wurde diese, in Ermangelung eines Ofens gekaufte Tarta de Lima, jedoch in der Affenhitze in Windeseile davonfließen. Somit waren es nur zwei Kerzen (eine bunte fette 1 und dazu eine noch buntere leicht deformierte 7), welche dann Paulines Geburtstag einläuteten 🎂. Mit den Geschenken ist es hier wie zu Weihnachten auf Réunion: so wirkliche Wunscherfüller können wir hier nicht sein, aber Pauline ist da ja zum Glück sehr entspannt unterwegs. Nebst ein paar lieben Worten von Fritzi auf einer selbstgebastelten Karte, gab es dann noch Kopfhörer aus dem Supermarkt 😝, Süßigkeiten und einen zweistündigen Strandausritt zum Playa Hermosa. Naja, auf ein kleines Geschenk, was die Oma uns in ein paar Wochen mitbringt, darf sie sich schon noch freuen. Aber was es ist, das wird hier nicht verraten, denn aus verlässlicher Quelle habe ich erfahren, dass geheime Informanten die Leserschaft des familiären Reisevergnügens unterwandern 😜. Auf jeden Fall war es Paulines erster Sommergeburtstag und die Vorfreude aufs Reiten sehr groß. Hier geben uns ja die Gezeiten innerhalb der „hellen Tageszeit“ zwischen 6:00 und 18:00 Uhr den Rhythmus unserer Aktionen vor. Also hieß es 6:30 Uhr raus aus den Betten. Wer braucht schon einen Hahn, wenn er Mama hat 😂? Frühstücken, Zähne putzen, anziehen, rein ins Auto, anschnallen, Sonnencreme? Wasser?, abschnallen, raus aus dem Auto, aufschließen, alles einpacken, wieder zuschließen, rein, anschnallen und tadaaaa… wir waren pünktlich! Unfassbar 🥇👍 Beim nächsten Part waren Marcus und ich auf Grund körperlicher Einschränkungen 🙈 nicht mehr dabei. Wir trafen unsere sportlichen Damen erst am Strand wieder. Also gebe ich das Wort weiter…

Angekommen auf der Ranch, drückte der Gaucho Fritte und mir jeweils eine Bürste in die Hand, mit welcher wir erstmal unsere Pferde striegelten. Als wir fertig waren, wurde aufgesattelt. Leider mussten wir nur noch auf die andere Teilnehmerin warten, bis es losging. Ravin erklärte uns, dass Fritzis Pferd Brandy ein eher nervöses Tier war, welches sehr gerne galoppierte. Als wir das hörten, beschlossen wir, dass es wohl klüger wäre, die Pferde zu tauschen. Apache, das Pferd welches ich gestriegelt hatte, war nämlich sehr (!!!) entspannt und faul. Genau das gab Fritzi die Sicherheit, die sie brauchte, um beruhigt ausreiten zu können. Als endlich die andere Teilnehmerin ankam (20 min zu spät), durften wir aufsitzen und bekamen eine kurze Einleitung. Dann ging es auch “schon” los. Zuerst ritten wir an den Weiden des Gestüts vorbei hinein in den Dschungel, welcher uns zum Playa Hermosa führte. Irgendwann entdeckte Fritzi im Dschungel eine “Micrathena sexspinosa”, dies war eine Spinne, welche es nur hier und in Panama gibt. Diese Spinne wollten Fritte und ich schon seit unserer Ankunft in Costa Rica entdecken. Ich war deshalb total fixiert auf diese außergewöhnlich aussehende Spinne, als Brandy auf einmal einen Satz nach vorne machte und losgaloppieren wollte. Gerade noch rechtzeitig zog ich die Zügel zu mir und brachte sie soweit unter Kontrolle, dass sie, anstatt durchs Gebüsch zu preschen, sich nun panisch im Kreis drehte. Als ich sie endlich beruhigte, drehte ich mich verwundert um, um zu sehen, weshalb sie sich so erschreckt hatte. Ich musste nicht lange suchen: ein Reiter gallopierte auf uns zu und kam kurz vor uns zum Stehen. Er entschuldigte sich natürlich sofort, lächelnd winkte ich ab. “Zum Glück saß Fritzi nicht auf dem Angsthasen”, dachte ich erleichtert. Der Rest des Weges im Dschungel verlief entspannt. Als wir schließlich am Pazifik ankamen, war es total schön. Unser Guide erlaubte uns ab sofort selbst über unser Tempo zu entscheiden. Sofort trieben die andere Reiterin und ich unsere Pferde an und galoppierten über den Strand. Es war wunderschön! Wir preschten durchs Wasser, welches uns ins Gesicht spritzte. Doch als die Pferde immer tiefer ins Wasser galoppierten, bremsten wir sie ein wenig und trabten Richtung Ufer. Dann trieben wir unsere Pferde zu ihrer Freude erneut an. Plötzlich jedoch wurde Brandy immer schneller und schneller bis sie auf einmal zum Usain Bolt der Pferde mutierte. So schnell war ich noch nie geritten, dementsprechend konnte ich mich auch nur mit Mühe halten. Sie ritt nämlich keinen entspannten Düdüm Düdüm– Galopp, sondern nur noch ein Düdü Düdü :/ Brandy berührte den Boden fast gar nicht mehr und flog regelrecht über den Sand hinweg. Als sie dann wie aus dem Nichts noch mehr Tempo zulegte und eine Geschwindigkeit erreichte, von der ich nicht einmal wusste, dass Pferde das schaffen, spürte ich plötzlich, wie ich nach vorne aus dem Sattel flog und an ihrer linken Schulter vorbeisegelte. Mit einem Wumms! krachte ich auf den feuchten Sand. Ich erinnere mich nichteinmal, ob ich mich überschlagen habe oder so, dafür ging einfach alles zu schnell… Ich weiß nur noch, dass ich auf dem Rücken lag, mein Kopf wehtat und mein Hintern brannte. Lachend und unter einem ordentlichen Adrenalinschub, erhob ich mich dann langsam und suchte nach Brandy. Ich war ihr nicht böse. Was konnte sie dafür, dass ich kein Jokey bin, der es gewohnt war auf Ferraris zu reiten? Meine Hübsche raste natürlich einfach ohne mich weiter. Grinsend schüttelte ich den Kopf, welcher sofort zu pochen anfing. Zum Glück hatte ich einen Helm auf! Die andere Reiterin kam besorgt neben mir zum Stehen und fragte, ob alles okay sei. Ich bejahte und machte mich auf den Weg zu Brandy, welche inzwischen entspannt über den Strand schritt. Unser Guide nahm ihre Zügel und brachte sie zu mir. Während ich ihm entgegenlief, kam Fritzi besorgt auf mich zu und drückte mich ganz fest an sich. Von ihr erfuhr ich auch, dass Brandy angefangen hatte zu buckeln. Kein Wunder also, dass ich so aus ihrem Sattel katapultiert worden war. Ich umarmte Fritte noch einmal und versicherte ihr, dass alles gut war. Ich glaube, sie hatte sich über meinen Sturz mehr erschrocken als ich… Als ich wieder auf Brandys Rücken saß, musste ich grinsen: Fritzi warf mir immer wieder besorgte Blicke zu und musterte mich, als wollte sie herausfinden, ob es mir wirklich gut ging. Jedesmal erwiderte ich ihren Blick mit einem aufmunternden Lächeln. Ravin, der Gaucho, erklärte mir, dass ich ihre Zügel richtig festhalten musste, so das immer ein gewisser Zug um Brandys Maul herum entstand und sie nicht schneller würde als sie sollte. Jetzt wurde mir natürlich auch sofort klar, warum sie so durchgegangen war. Ich hatte ihre Zügel locker gelassen, denn so hatte meine damalige Reitlehrerin es mir beigebracht, da man die Pferde sonst verletzen könnte. Das hatte ja auch immer super funktioniert, sogar so gut, dass ich freihändig mit Pferden über Felder geprescht war… Aber nicht jedes Pferd war gleich, was das anging und dies wurde mir in dem Moment auch klar. Nun, da ich wusste woran es lag, wollte ich am liebsten sofort wieder losgallopieren. Leider meinte Ravin jedoch, ich sollte es vorerst lieber lassen… Naja, aber das Meeresrauschen war irgendwie so laut, da hatte ich ihn wohl nicht so richtig verstanden… Außerdem blieben Brandy und ich manchmal so weit hinter der Gruppe zurück… Das muss man ja auch irgendwie aufholen oder nicht? Irgendwann hob Ravin sein Verbot auf und galoppierte mit Fritte und mir ein letztes mal über den Strand. Dann kamen wir auch schon ans Ende der Tour und machten uns auf den Rückweg. Als wir endlich ankamen und abstiegen war das eine riesige Erleichterung für mich und mein schmerzendes Hinterteil. Wir gaben den Pferden noch Wasser und halfen dabei, sie mit dem Wasserschlauch abzuspritzen. Nach einer kleinen Erfrischung auch für uns, machten wir uns langsam auf den Heimweg.

Marcus und ich genossen es sehr, den Kindern am beinahe menschenleeren, herrlichem Strand entgegenzulaufen. Es war ja erst 9:00 Ihr und damit natürlich nicht zu heiß. Dass ich jedem Umriss, den ich grob in der Ferne ausmachen konnte, fröhlich zuwinkte, amüsierte Marcus schon etwas, zumal dies leider mehrfach nicht Pauline und Fritzi waren 😝. Die “Umrisse”, sobald sie vor uns standen, entpuppten sich jedes Mal als Spaziergänger und schauten stets etwas irritiert. Aber ich muss schon sagen, ich wurde immer höflichst zurück gegrüßt 😂. Irgendwann waren es aber Pauline und Fritzi. Zum Glück hatten wir den Sturz nicht gesehen. Vermutlich wären wir verrückt vor Sorge gewesen 😱. Pauline war auf der Seite komplett voll mit Matsch, lachte aber. Nachdem wir uns auch nochmal vergewissert hatten, dass alles soweit ok. war, sahen wir ihnen einfach nur beim Reiten zu. Das war schon wirklich toll und ich beschloss, beim nächsten Mal doch irgendwie mitzureiten.

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